Lexikon von O bis R

2’5’OAS Enzymen
 2’-5’-Oligoadenylatsynthethase/RNase L System: Signaltransduktionsweg, der durch Ribonukleinsäure aktiviert wird und durch Interferone induziert wird.
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Ödemen
Ein Ödem ist eine Schwellung des Gewebes aufgrund einer Einlagerung von Flüssigkeit aus dem Gefäßsystem. Grund dafür ist eine Veränderung in der Strömungsmechanik des Blutes in den Kapillargefäßen, die den Übertritt von Flüssigkeit aus dem Gefäß ins umliegende Gewebe begünstigt. Ödeme sind meist eine Folge bzw. Symptom von Erkrankungen wie z.B. Herz- oder Niereninsuffizienz, Leberzirrhose, Fibromyalgie oder Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto Thyreoditis. Bei gestörtem Lymphabfluss spricht man von einem sog. Lymphödem. Auch Medikamente (z.B. Kortison, Antidepressiva) und hormonelle Veränderungen können die Entstehung von Ödemen begünstigen.
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Organisch
Den Körper, also den Organismus betreffend (In Abgrenzung zu psychisch, also die Psyche betreffend). Menschen mit ME weisen zahlreiche organische Anomalien auf, die eine psychische Ursache der Erkrankung mittlerweile wissenschaftlich klar widerlegen.
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orthostatische Intoleranz
Orthostatische Intoleranz (OI) ist die Unfähigkeit des Organismus, Blutdruck und Puls an eine aufrechte Position anzupassen und tritt bei vielen Erkrankungen auf (z.B. Herzinsuffizienz oder POTS). Charakteristisch ist ein übermässiger Herzfrequenzanstieg beim Stehen bei kaum verändertem mittleren Blutdruck. Dadurch kommt es zu Symptomen wie starkem Schwindel, Benommenheit, Zittern oder Schwitzen, die zum Hinsetzen oder Hinlegen zwingen. OI ist häufiges Symptom bei ME, in schweren Fällen führt auch schon aufrechtes Sitzen oder auch nur das Anheben des Kopfes zu den Symptomen der OI. Zur Diagnose der OI wird häufig der sogenannte Kipptischtest durchgeführt.
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oxidativem Stress
Als oxidativen Stress bezeichnet man eine Stoffwechsellage, bei der eine das physiologische (also für den Körper normal und gesunde) Ausmaß überschreitende Menge   (ROS – reactive oxygen species) gebildet wird, bzw. vorhanden ist. Normalerweise können die Körperzellen oxidierende und reduzierende Stoffe neutralisieren, indem sie Vorräte beider Stoffgruppen anlegen. Kommt es zum Ungleichgewicht zwischen den beiden Gruppen, kann die Zelle ihrer normalen Reparatur- und Entgiftungsfunktion nicht mehr nachkommen und es kommt zu Schädigungen von DNA und Molekülen innerhalb und außerhalb der Zelle. Dieser oxidative Stress wird in jüngerer Zeit immer häufiger als Mitverursacher zahlreicher Erkrankungen wie ME, ALS oder Parkinson diskutiert. Studien zum Nutzen von Therapien mit Antioxidantien aus Nahrungsergänzungsmitteln zeigen unterschiedliche Befunde.
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Pacing
Kardinalsymptom von ME ist die Zustandsverschlechterung nach Anstrengung.Pacing (das englische Verb „to pace“ meint übersetzt in etwa „gemäßigten Schrittes gehen)  bedeutet, Aktivität und Ruhe in Balance zu bringen, um das Leben mit der Krankheit zu erleichtern und den Erholungsprozess bei ME zu unterstützen. Viele Menschen mit ME empfinden Pacing als sehr hilfreich.
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Parkinson'sche Krankheit (auch Schüttellähmung, Paralysis Agitans)
Die Parkinson'sche Krankheit ist eine langsam fortschreitende neurologische Erkrankung, die mit der Degenerierung von Teilen des motorischen Systems einhergeht. Grund dafür ist das Absterben bestimmter Zellen im Gehirn. Dadurch kommt es zu einer starken Verminderung in der Ausschüttung des Neurotransmitters Dopamin, das die Signalübertragung im Gehirn und damit die Bewegungsabläufe im Körper steuert. Charakteristische Symptome sind Muskelstarre, stark verlangsamte Bewegungen bis hin zur Bewegungslosigkeit, Muskelzittern (Tremor) sowie Haltungsinstabilität. In der Gesamtbevölkerung erkranken zwischen 100 und 200 pro 100.000 Personen an Parkinson; meist beginnt die Erkrankung zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr, Männer sind häufiger betroffen als Frauen.
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Pathogenese
beschreibt die Entstehung einer physischen oder psychischen Erkrankung oder den Verlauf eines krankhaften Prozesses bis zu einer Erkrankung.
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Pathomechanismus

Als Pathomechanismus bezeichnet man eine Kausalkette von Körpervorgängen, die in ihrer Gesamtheit zu einer Krankheit führen. Die Begriffe Pathogenese und Pathomechanismus werden häufig synonym verwendet.

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Pathophysiologische
oder auch „pathologische Physiologie“ setzt sich begrifflich aus den Komponenten „Pathologie“ und „Physiologie“ zusammen. Darin ist die Pathologie die Lehre von den krankhaften Veränderungen im Körper eines Lebewesens und die Physiologie die Lehre von der Funktionsweise des Körpers (gr. Physis) eines Lebewesens. Mit der begrifflichen Kombination „Pathophysiologie“ ist gemeint, wie der Körper unter den krankhaften Veränderungen abweichend funktioniert und welche Funktionsmechanismen zu der krankhaften Veränderung führen (Pathogenese).
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PENE Post-Exertional Neuroimmune Exhaustion
= Neuroimmunologische Entkräftung nach Belastung
Pathologische Unfähigkeit, bei Bedarf genügend Energie zu produzieren, verbunden mit hervorstechenden Symptomen vorwiegend in neuroimmunologischen Bereichen
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Perforin(PRF1)
ist ein Protein, das in den Granula (Einlagerung in der Zelle mit Speicherfunktion) der zytotoxischen T-Zellen (Untergruppe der T-Lymphozyten) und Natürlichen Killerzellen gefunden wird. Bei der Freisetzung der Granula, der Degranulation dringt das Perforin durch die Zellmembran der Zielzelle und formt dort eine Pore, durch die bestimmte Enzyme (Granzyme) eindringen und so den programmierten Zelltod der Zielzelle (Apoptose) auslösen.
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Pathologie
bezeichnet als Teilgebiet der Medizin die Lehre von den abnormen und krankhaften Vorgängen und Zuständen von Lebewesen und deren Ursachen. Kurz gesagt ist Pathologie die Krankheitslehre und Krankheitsforschung.
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Phathologische
bedeutet "krankhaft" oder "die Pathologie betreffend".
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Polymyositis
ist eine Entzündung der Muskulatur, von der besonders symmetrisch die stammnahen (an der Wirbelsäule liegende) Extremitätenmuskeln im Becken- und Schulterbereich betroffen sind. Es handelt sich mit recht großer Wahrscheinlichkeit um eine Autoimmunerkrankung, die genauen Entstehungsmechanismen sind jedoch noch ungeklärt.
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PEM Post-exertional-malaise
post-exertional“ – nach Belastung/” – Krankheitszustand
Dieses Phänomen ist bei ME bekannt als Zustandsverschlechterung nach Belastung. Die Symptome der Erkrankung werden durch geistige, körperliche oder emotionale Aktivitäten verschlimmert. In einer Arbeitsumgebung ist der Patient vielleicht sogar in der Lage, seine Arbeit für einen oder mehrere Tage gut zu erledigen. Die Behinderung liegt jedoch in der Unfähigkeit, dieses normale Aktivitätsniveau auf Dauer aufrechtzuerhalten. Im Internationalen Konsensdokument zu ME wird neu von PENE gesprochen.
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Posturales Tachykardiesyndrom
Die Kipptischtestung ermöglicht eine Differenzialdiagnose der orthostatischen Dysregulationen. Obwohl das posturale Tachykardiesyndrom (POTS) besonders bei jüngeren Frauen eine häufige Variante der Kreislaufdysregulation darstellt, wird es in Deutschland noch zu selten diagnostiziert. Es treten Symptome der orthostatischen Intoleranz auf, die zum Hinsetzen oder Hinlegen zwingen. Die orthostatischen Beschwerden sind auf eine zunehmende Hyperventilationsneigung (Beschleunigung und/oder Vertiefung der Atmung über den Körperbedarf hinaus) mit konsekutiver Hypokapnie (Gasaustauschstörung) und zerebraler Perfusionsminderung (Reduzierung der O2-Transportkapazität des Blutes zum Gehirn) zurückzuführen. Das POTS ist bedingt durch das Absacken des Blutes in die Beine beim Übergang vom Liegen zum Stehen (Orthostase) infolge Versagens des Spannungszustandes der Venen und ungenügender Blutförderung entgegen der Schwerkraft (Orthostase-Syndrom). Bei dieser Regulationsstörung ist der Organismus unfähig, Blutdruck und Puls an eine aufrechte Position anzupassen. Es kommt  zu einem verhältnismäßig starken Anstieg der Herzfrequenz (> 130/min) bei kaum verändertem mittleren Blutdruck. Es treten Symptome wie starkem Schwindel, Benommenheit, Zittern oder Schwitzen uf, das Blut sackt in die Beine und es kommt zur Minderversorgung des Gehirns. Diese Symptome zwingen die Betroffene zum Hinsetzen oder Hinlegen. In besonders schweren Fällen führt das POTS bei ME bereits beim anheben des Kopfes um wenige Grade zu einer Synkope („Ohnmacht/Kreislaufkollaps“). Also ein kurzer, spontan reversibler Bewusstseinsverlust infolge einer gestörten Durchblutung des Gehirns.
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Prädisposition
Unter der Prädisposition versteht man in der Medizin die Anlage bzw. Empfänglichkeit eines Organismus für eine bestimmte Erkrankung. Eine Prädisposition kann unter anderem genetisch, konstitutionell oder psychisch sein.
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Prävalenz
Als Prävalenz bezeichnet man die Häufigkeit einer Krankheit oder eines Symptoms in einer Bevölkerung zu einem bestimmten Zeitpunkt.
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Prognose
In der Medizin wird mit dem Begriff Prognose die Einschätzung des Krankheitsverlaufs beschrieben. Ist die Heilungswahrscheinlichkeit hoch, spricht man von einer guten, ist sie niedrig von einer schlechten Prognose. Bei fehlender kurz- bis mittelfristiger Überlebenswahrscheinlichkeit wird der Begriff infauste Prognose verwendet.
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Proteinkinase 1
Proteinkinasen sind eine Gruppe von Enzymen, die bestimmte Proteine phosphorylieren, d.h. sie hängen unter ATP-Verbrauch einen Phosphat-Rest an ein Protein, welches eine OH-Gruppe (=Hydroxylgruppe: aus einem Sauerstoff- und einem Wasserstoff-Atom bestehend ) besitzt. Diese Phosphorylierung stellt die wichtigste Regulation von biologischen Prozessen in der Zelle dar. Es gibt eine Vielzahl von Proteinkinasen, die man unterteilen kann in gerichtete und multifunktionelle Proteinkinase. Die gerichteten Kinasen können nur ein bestimmtes oder nur sehr ähnliche Proteine phosphorylieren während die multifunktionellen dies bei vielen verschiedenen Proteinen können. Dysfunktionen von Proteinkinasen sind die Ursache von zahlreichen Erkrankungen. Damit sind Proteinkinasen attraktive molekulare Ziele medikamentöser Intervention und werden von der pharmazeutischen Industrie intensiv erforscht. "Spezifische" Inhibitoren von Proteinkinasen werden erfolgreich bei der Krebstherapie eingesetzt (z. B. in der Behandlung der Chronisch myeloischen Leukämie). Die Proteinkinase 1 (P. falciparum calciumabhängige ) scheint an der Invasion (Befall) von Erythrocyten (rote Blutkörperchen) sowie an der Regulation von Membranbiogeneseprozessen (Fachbegriff,der mit Stoffwechselvorgängen zu tun hat) beteiligt zu sein.
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Proteinkinase R (PKR)
Es handelt sich um eine Interferon-induzierbare, doppelsträngige Ribonukleinsäure (RNA)-abhängige Proteinkinase. Sie ist im Vergleich zu anderen Proteinkinasen am besten untersucht und charakterisiert. PKA ist an der Regulation im Energiestoffwechsel (Glykogen, Lipiden, Kohlenhydrate) beteiligt. Außerdem spielt PKA eine wichtige Rolle bei der Modifikation von Synapsen und der Kontrolle bei Ionenkanälen.  Die Aktivierung von PKR erfolgt durch Autophosphorylierung nach Bindung von dsRNA. Nach Aktivierung von PKR werden mindestens sechs verschiedene Proteinsubstrate phosphoryliert. Als wichtigstes hiervon ist der Translationsinitiationsfaktor eIF-2α zu nennen. Aufgrund der Phosphorylierung von eIF-2α kommt es zur Inhibition der Translation, wobei die Translation sowohl von zellulärer RNA als auch viraler RNA gleichermaßen betroffen ist. Somit kann sich einerseits das Virus nicht mehr vermehren, andererseits führt der zelluläre Translationsstop zur Apoptose (Zelltod).
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Pyruvatdehydrogenase

 

Die Pyruvatdehydrogenase, kurz PDH, ist ein Enzym, das die Reaktion von Pyruvat zu Acetyl-CoA katalysiert, und damit die Glykolyse an den Citrat-Zyklus anschließt.

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QEEG-Topographie
Quantitatives EEG basiert auf einer statistischen und numerischen Analyse des digitalen EEG.  wird als neurometrische Methode zur Feststellungen von Veränderungen in der Gehirnfunktion verwendet.
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Q-Fieber
ist eine durch das strikt intrazellulär lebende, gramnegative Bakterium Coxiella burnetii verursachte Zoonose (von Tieren auf Menschen übertragene Krankheit), die meist grippeähnliche Symptome hervorruft. Der Erreger kann als so genannte Dauerform (Sporen) z. B. in Staub, auf Heu oder auf Wolle jahrelang überleben und infektiös bleiben. In Deutschland sind vor allem Schafe (durch den Kot der Auwaldzecke) Träger des Erregers. Die Übertragung erfolgt meist durch Inhalation kontaminierten Staubs. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung kommt nur in Ausnahmefällen vor. Die Infektion erfolgt durch kontaminierte Partikel in der Atemluft. Die Inkubationszeit beträgt 9 bis 40 Tage. Q-Fieber ist eine in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtige Erkrankung.
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Raynaud’sche Krankheit
Raynaud, Maurice, französischer Arzt; nach ihm ist die Raynaud’sche Krankheit benannt. Das Raynaud-Syndrom (Morbus Raynaud) ist eine Gefäßerkrankung, die durch anfallsweises Abblassen der Hände oder Füße aufgrund von Vasospasmen (Krämpfe in den Blutgefäßen) gekennzeichnet ist. Unter Umständen können auch Nase und Ohren betroffen sein. Verschiedene Anlässe (Kälte, Gifte, wie Nicotin, Toxine) lösen die Gefäßverkrampfung in den Händen, seltener in den Füßen aus. Die Erkrankung befällt vor allem Frauen und äußert sich in Schmerzen, Kälte, Blässe oder Blaufärbung, Missempfindungen.
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Reagibilität
Individuell unterschiedliche Reaktionsfähigkeit bei Einwirkung von Reizen.
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Reizdarmsyndrom
In der Medizin (Gastroenterologie) bezeichnet der Begriff Reizdarmsyndrom (RDS) eine Gruppe funktioneller Darmerkrankungen, die eine hohe Prävalenz (Krankheitshäufigkeit in der Bevölkerung) haben.  Synonyme Begriffe sind Irritables Darmsyndrom (IDS) bzw. Irritable Bowel Syndrome (IBS), Reizkolon, Colon irritabile und „nervöser Darm“.
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Reizüberflutung

Eines von zahlreichen neurologischen / kognitiven Manifestationen ist die Reizüberflutung. Es können mit Krankheitsbeginn neuauftretende Überlastungsphänomene auftreten (Hypersensitivitäten gegen Stimuli). Diese kognitiv, senorischen Überlastungen zeigen sich z.B. durch Photophobie (Lichtempfindlichkeit) und Überempfindlichkeit gegen Lärm - und emotionale Überladung. In Folge kommt es zu Zustandsverschlechterung und "Absturz" Perioden, die die Betroffene auch als „Crash“ bezeichnen.

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Remission
bedeutet in der Medizin das temporäre oder dauerhafte Nachlassen von Krankheitssymptomen körperlicher bzw. psychischer Natur, jedoch ohne Erreichen der Genesung. Die Kriterien zur Beurteilung des Grades einer Remission sind krankheitsabhängig und variabel. Als spontane Remission bezeichnet man regulär nicht zu erwartende Heilungsprozesse, die ohne medizinische Einwirkung stattfinden. Als komplette Remission bezeichnet man den Status, in dem (zum Beispiel nach erfolgter Therapie) weder klinische, radiologische, noch sonstige Zeichen der Krankheit über einen bestimmten Zeitraum (z. B. 6 Monate) vorliegen.
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Restless-Legs-Syndrom
Unter dem Restless-Legs-Syndrom (RLS, unruhige Beine) versteht man unangenehme Missempfindungen in den Beinen, die sich als ziehende oder reißende Schmerzen oder wie das "Krabbeln von Würmern" äußern. Hinzu kommt der kaum oder gar nicht zu unterdrückende Drang, die Beine zu bewegen. Die Missempfindungen lassen sich durch das Bewegen der Beine jedoch nur kurzzeitig lindern.
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Rezeptor

Unter einem Rezeptor versteht man ein für bestimmte Reize empfindliches Zielmolekül einer Zelle und im weiteren Sinne eine auf spezifische Einflüsse reagierende "Signaleinrichtung" innerhalb eines Organs oder Organsystems. Als Rezeptor wird in der Biochemie ein Protein oder ein Proteinkomplex bezeichnet, wenn daran Signalmoleküle binden können, die dadurch Signalprozesse im Zellinneren auszulösen vermögen. Ein Rezeptor kann Signale von außerhalb empfangen und an der Oberfläche einer Biomembran liegen oder sich im Cytosol der Zelle befinden. Rezeptoren besitzen eine spezifische Bindungsstelle für ihren physiologischen Agonisten.

 

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rezidivierendes Fiebergefühl rezidivierend (wiederholend)
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Rheumafaktor
Der Rheumafaktor (RF) ist ein Baustein in der Diagnose zahlreicher rheumatischer und nicht-rheumatischer Erkrankungen. Er wird im Blut, in der Regel im Serum, bestimmt. Beim Rheumafaktor handelt es sich um Autoantikörper verschiedener Subklassen (IgM, IgG, IgA, IgE), die sich gegen bestimmte Bereiche der körpereigenen Immunglobuline der Klasse G (IgG) richten. Der Begriff wird oftmals auch im Plural gebraucht (also "die Rheumafaktoren"). Ein positiver Rheumafaktor macht eine rheumatische Erkrankung wahrscheinlicher, beweist sie jedoch nicht. Ebenso macht ein negativer Rheumafaktor Rheuma zwar unwahrscheinlicher, schließt es aber nicht aus.
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rheumatische Polymyalgie
Typische Symptome sind ein morgendlich betonter Muskelschmerz in den Muskelgruppen, die nah am Körper sind (Oberarme, Oberschenkel), z.T. begleitet von einer ausgeprägten Muskelschwäche. Typisch ist weiterhin eine deutliche Morgensteifigkeit. Häufig beginnt eine Polymyalgia rheumatica auch mit starken Nackenschmerzen, die in die Schläfe und in die Augenregion einstrahlen. Je nach Entzündungsaktivität geht sie darüber hinaus mit Gewichtsabnahme, erhöhten Körpertemperaturen, allgemeinem Krankheitsgefühl und manchmal auch ausgeprägter Depressivität einher. Bei den Laborbefunden ist die Blutsenkung (BSG) stark bis sehr stark erhöht, so dass oft zuerst an einen Tumor gedacht wird.
Schwierig ist manchmal die Abgrenzung zu einer chronischen Polyarthritis des älteren Menschen, die häufig so ähnlich wie eine Polymyalgia rheumatica beginnt. Manchmal präsentieren sich Borreliosen mit einem ausgeprägt polymyalgischen Bild, des weiteren einige Viruserkrankungen (z.B. Cytomegalie-Virus (CMV), oder Epstein-Barr-Virus (EBV)). Typisch für die Polymyalgia rheumatica ist das Fehlen von Laborwerten, die eine Schädigung der Muskulatur anzeigen (z.B. Erhöhungen der sogenannten CK (Creatininkinase, ein Muskelenzym)). Ist bei einem entzündlichen Muskelschmerz die CK erhöht, muss an eine Polymyositis gedacht werden.
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rheumatoide Arthritis
Andere Bezeichnung: chronische Polyarthritis. Häufigste und folgenschwerste entzündlich-rheumatische Erkrankung. Sie äußert sich als eine chronisch verlaufende entzündliche Erkrankung im Bereich vieler Gelenke und anderer Strukturen des Bewegungssystems wie Sehnen und Schleimbeuteln. Außerdem kann sie innere Organe und Organsysteme wie Herz, Lunge, Leber oder Niere, das Nervensystem oder die Augen befallen. Im Verlauf kommt es zu einer fortschreitenden Gelenkzerstörung mit der Entwicklung von Gelenkfehlstellungen, Bewegungseinschränkungen und einer zunehmenden Behinderung.
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Ribonukleinsäure (RNA)
ist eine Nukleinsäure, das heißt eine Kette aus vielen Nukleotiden (ein so genanntes Polynukleotid). Im internationalen und im wissenschaftlichen Sprachgebrauch wird die Ribonukleinsäure mit der englischen Abkürzung RNA (ribonucleic acid) bezeichnet, im deutschen Sprachraum auch mit RNS. Eine wesentliche Funktion der RNA in der Zelle ist die Umsetzung von genetischer Information in Proteine. in Form der mRNA fungiert sie hierbei als  Informationsüberträger. Daneben erfüllen spezielle RNA-Typen weitere Aufgaben; bei RNA-Viren macht sie sogar das Genom selbst aus. Weiterhin bestehen auch Teile der für die Umsetzung dieser Information verantwortlichen Zellbestandteile aus RNA: Bei der Reifung der mRNA sind snRNA und snoRNA beteiligt, die katalytischen Bestandteile der Ribosomen bildet die rRNA, und die tRNA transportiert die Bausteine für die Proteine. Ferner sind spezielle RNAs an der Genregulation beteiligt.
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Rituximab

 

Rituximab ist ein biotechnologisch hergestellter chimärer monoklonaler anti-CD20-Antikörper, der als Arzneistoff in der Krebsimmuntherapie vorwiegend bei der Behandlung von malignen Lymphomen eingesetzt wird. In Studien wird außerdem die Wirksamkeit von Rituximab bei anderen Erkrankungen, etwa Autoimmunerkrankungen wie membranöse Glomerulonephritis geprüft. Rituximab war einer der ersten Wirkstoffe einer neuen Generation von Medikamenten in der Krebsimmuntherapie und gilt daher als Vorreiter der gezielten Krebstherapie. Der variable Teil des Antikörpers richtet sich gegen das Zelloberflächenmolekül CD20, welches sich zum Beispiel bei einem Teil der Non-Hodgkin-Lymphome nachweisen lässt.

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Ross-River-Virus (RRV)
ist ein Arbovirus aus der Familie der Togaviridae, Genus Alphavirus. Es ist in Australien, auf Papua-Neuguinea und den benachbarten Inseln endemisch und führt jährlich zu mehreren tausend Erkrankungen (sog. epidemische Polyarthritis). (s. Dubbostudie)

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Das Lexikon von A bis Z haben wir sowohl für Laien als auch für Ärzte zusammengestellt. Wir haben uns bemüht möglichst verständlich die Begriffe zu erklären. Die Begriffsauswahl erfolge überwiegend aus dem kanadischen Konsensdokument. Sollten sich trotz sorgfältiger Recherche Fehler eingeschlichen haben, bitte wir Sie uns per Mail darauf hinzuweisen.


Quellen: Kanadisches Konsensdokument, Wikipedia und andere Online-Lexika zu Medizin und Fachaufsätze