Geleitwort

Prof. Dr. med.
Carmen Scheibenbogen,
Charité Universitätsmedizin

Campus Berlin Mitte

 

 


Es wird geschätzt, dass etwa 300.000 Menschen in Deutschland an dem Chronischen Erschöpfungssyndrom, kurz CFS genannt, erkrankt sind, oft so schwer, dass sie keiner beruflichen Tätigkeit mehr nachgehen können, ihre Familien nicht mehr versorgen können, oft zum Pflegefall werden. Und doch kennen in Deutschland viele Ärzte diese Krankheit kaum, gibt es keine Versorgungsstrukturen für Patienten, keine Forschung, keine Behandlungsmöglichkeit.

 

Die Patienten leiden nicht nur an ihrer schweren Krankheit, sondern auch an dem Unverständnis von Ärzten und Gesellschaft, erfahren oft Diskriminierung und werden als psychisch krank fehldiagnostiziert. Mit ein Grund ist sicher, dass CFS bislang eine diagnostisch schwierig fassbare Erkrankung ist, basierend auf dem Vorhandensein einer schweren Erschöpfung und uncharakteristischen grippalen Symptomen, sowie einer langen Liste von Ausschlussdiagnosen. Und der Name CFS selbst trägt mit dazu bei, dass die Betroffenen nicht ernst genommen werden.

Auch wenn die Ursachen bislang nicht gut erforscht sind, weisen doch eine Vielzahl von Studien aus den USA und England darauf hin, dass eine chronische Infektion und Immundysfunktion der Erkrankung zugrunde liegt. In den USA gibt es inzwischen mehr Bewusstsein für CFS und auch das National Institute of Health unterstützt die CFS- Forschung.

Die Gründung dieser Stiftung ist daher so wichtig, damit auch in Deutschland Ärzte, Politiker und Betroffene besser informiert werden, Versorgungsstrukturen aufgebaut werden und Forschung unterstützt wird, um die Ursachen der Erkrankung aufzuklären und Behandlungsmöglichkeiten zu finden.